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Sonne, Meer und Strand

Wie beim letzten Mal angekündigt, fanden wir in Mar del Plata auch tatsächlich Erholung. Leider allerdings nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt haben…
Am Donnerstag empfing uns nachmittags die Sonne und herrlich warmes Wetter. Wir nutzten den Spätnachmittag, um die Gegend zu erkunden und uns den Strand anzuschauen. Schliesslich wollten wir ja wissen, wo wir die kommenden Tage verbringen würden. Was wird an der Küste dann antrafen, verschlug uns jedoch den Atem. Uns wurde zwar schon erzählt, dass der Badeort Mar del Plata im Februar ziemlich voll sei, doch solche Menschenmassen hätten wir uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Wir sahen kaum noch ein Sandkorn zwischen den tausenden Badetüchern und den sich darauf räkelnden Touristen. Svens Lust auf einige gemütliche Tage am Strand verging bei diesem Anblick augenblicklich, doch Barbaras Vorfreude auf Sonne, Meer und Strand kann bekanntlich nicht getrübt werden…
Oder doch… am nächsten Morgen begrüssten uns Regen und dunkle Wolken und der Wetterbericht für die nächsten Tage verhiess auch nichts Gutes. Und so war es dann auch. Wir tauschten Badehosen gegen Regenschirm und verbrachten die Zeit in Mar del Plata vorwiegend mit lesen, Emails schreiben, im Internet surfen, essen, shoppen, spazieren, ins Kino gehen,…

Das Schlafen in sogenannten Dorms (Gruppenräume) ist zwar jeweils nicht ganz so heimelig wie in den eigenen vier Wänden, dennoch hat es Vorteile. Die Übernachtung ist stets einiges günstiger, man lernt interessante Leute kennen und Barbara erkannte, dass Sven im Vergleich zu anderen gar nicht sooo laut schnarcht…
Das Teilen eines Zimmers mit völlig fremden Menschen hat aber definitiv auch Nachteile. Und diese wurden uns in der zweiten Nacht unseres Aufenthaltes in Mar del Plata sehr deutlich vor Augen geführt. Bereits friedlich schlafend, wurden wir um Mitternacht unsanft aus unseren Träumen gerissen. Eine Gruppe junger Amerikaner sorgte für Stimmung im Hostel und die unserem Zimmer zugeteilten Mädels konnten sich vor Euphorie gar nicht mehr einkriegen. So machten sie selbstverständlich zuerst einmal Licht, um dann anerkennend festzustellen, dass wir „richtige Backpackers“ (wohl ganz im Gegensatz zu ihnen) sind. Weiter wurde dann in aller Lautstärke das Badezimmer inspiziert, die Lockers ausprobiert, die Betten verschoben, … Dabei führten sie Gespräche quer über den Gang, lachten und freuten sich des Lebens. Als dann 30 Minuten später wieder Ruhe einkehrte, da die Gruppe zum Nachtessen aufgebrochen war, nahmen wir das Ganze noch gelassen und schliefen schnell wieder ein. Um 2.00 Uhr ging die Party dann aber erst richtig los und unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Während einer vollen Stunde brezelten sich unsere Mitbewohnerinnen auf, diskutieren über die Vor- und Nachteile von Hotpants und Highheels, ob nun eine Bar oder eine Disco für den heutigen Ausgang besser geeignet wäre, hüllten das Zimmer in drei unterschiedliche Parfumdüfte ein, … und dies selbstverständlich alles bei grösster Lautstärke. Svens Versuch die Girlies ruhig zu stellen, scheiterte kläglich. Auch diese gefühlten 120 Minuten gingen irgendwann vorbei und es wurde wieder leise, das Licht auszuschalten hielten sie allerdings nicht für nötig. Nun gut, wir schliefen wieder ein und hofften, dass die Damen auch im Ausgang Ausdauerfähigkeit beweisen und nicht allzu schnell zurückkommen würden. Spätestens um 6.00 Uhr wurde uns dann aber beiden bewusst, dass dies wohl die allerletzte Nacht in einem Dorm sein würde. Erneut machten sie Ramba Zamba, dieses Mal natürlich auch noch mit einer schweren Zunge und wackeligen Beinen…
Als wir nach dem Frühstück dann tatsächlich in ein Doppelzimmer wechselten und unsere sieben Sachen zusammenpackten, legten wir selbstverständlich ganz viel Wert darauf, die schlafenden Amis (nicht) zu wecken 🙂 Ob unsere drei Zimmergenossinnen nun absolut respektlos waren oder wir aber einfach schon etwas alt und spassbremsig sind, sei dahingestellt…

Die gewünschte Erholung fanden wir nun dafür in Villa Gesell. Am Dienstag fuhren wir knappe zwei Stunden nordwärts, um an einem neuen Strandabschnitt unser Glück zu versuchen. Im Hostel wurde uns dann sofort bewusst, dass hier sogar einige Regentage auszuhalten wären, denn die Eigentümer haben ihr altes Ferienhaus so liebevoll eingerichtet, dass wir uns fast wie zuhause fühlen. Doch das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir jeden Tag Sonne, Meer und Strand geniessen. Abends geniessen wir es, endlich einmal wieder selber kochen zu können und zusammen mit einer Gruppe Argentinier ein Bierchen zu trinken. Dass wir in einem Doppelzimmer wohnen, müssen wir wohl nicht speziell erwähnen.

Am Sonntag geht’s zurück nach Buenos Aires, von wo aus wir am Dienstag nach Mendoza fahren. Wir freuen uns schon sehr auf die anstehende Weintour und sind gespannt, was uns sonst noch alles erwartet.

Macht’s gut und bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüsse,
Barbara & Sven


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