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Road Trip II: Penticton – Jasper

Allzu lange verweilten wir dann nicht mehr in Penticton, denn für dieses kleine Städtchen waren wir entschieden zu jung. Auf der Weiterfahrt hat Barbara dann auch gelesen, dass dieser Ort besonders bei Rentnern beliebt ist. Durch das Okanagan Valley gelangten wir weiter in den Norden nach Kamloops. Laut Reiseführer sollte dieses Tal einiges zu bieten haben, doch die graue Landschaft mit vielen dürren Wälder begeisterte uns nicht so sehr.

Am Dienstag haben wir dann endlich Elche und Bären gesehen! Naja, leider nur hinter Gitter. Wir besuchten den grössten Wildtierpark von British Columbia und lernten so einiges über die einheimischen Tiere.

Weil die Nase von Barbara immer stärker lief und der Husten immer lauter wurde, entschied Sven, dass wir ein Shopping Center aufsuchen. Gesagt – getan: Nun ist Barbara stolze Besitzerin von wohlig warmen Schafspantoffeln und es hat sich ausgefroren. Kalte Füsse zu haben ist aber auch wirklich etwas doofes!

Letzter Zwischenhalt vor Jasper war dann noch Clearwater. Auf der Fahrt dahin hatten wir das Glück, mehrere Regenbogen zu bestaunen und sahen erstmals auf Vorteile des nassen Wetters.

Nun sind wir im berühmten Jasper Nationalpark angekommen und haben uns gerade einmal für drei Nächte auf dem grössten Campground eingemietet. Bereits kurz nach dem Eingang des Nationalparks wurde uns klar, warum wir so viele Kilometer und frierende Stunden auf uns genommen haben.

Nach dem wir endlich einmal wieder richtig ausgeschlafen haben, sattelten wir unsere Bikes und fuhren in die nähere Umgebung. Bereits nach wenigen Metern wurde uns jedoch klar, dass die neu für uns zusammengebauten Fahrräder nicht so viel taugen, wie sie aussehen. Barbaras Lenker konnte man 360° im Kreis drehen und Svens Sattel war härter als Stein. So bevorzugten wir dann doch wieder unser Wohnmobil und fuhren damit zum Pyramid Lake los. Von dort aus führte ein schöner Wanderweg entlang des Sees hinauf in die Berge. Entweder sind wir einfach zu langsame Bergwanderer oder aber die Beschilderungen stimmen hier so ganz und gar nicht; denn für einen einstündigen Trail, brauchten wir satte drei Stunden!

Am Abend holten wir uns dann etwas Holz, um ein schönes Lagerfeuer zu machen. Wir grillierten Würste, Brot und Peperoni und tranken dazu ein gutes Glas Wein. Ach wie schön das Leben doch sein kann… Scheinbar halten die Kanadier auch etwas mehr von Nachbarschaftsliebe. Denn ein Camper von gegenüber brachte uns Holznachschub und die Nachbarn direkt neben uns haben uns zum Schlummertrunk eingeladen. Hoffentlich lernen wir in Mexiko dann auch so schnell Spanisch.

Um unsere Muskeln nach der anstrengenden Wanderung zu entspannen, fuhren wir heute in die wärmsten Hot Springs Kanadas. Wir genossen die heisse Badewanne und waren froh, uns endlich einmal wieder richtig waschen zu können. Auf dem Rückweg haben wir dann sogar tatsächlich frei herumlaufendes Wild gesehen!!!

Nun haben wir endlich einmal wieder Internet-Zugang. In den Nationalparks ist das Angebot nicht gerade überwältigend.

Morgen führt uns unsere Reise dann weiter über den Icefield Highway nach Banff. Wir freuen uns bereits auf die Besteigung des Gletschers und das Campieren auf über 2000 Metern. Brrr.

Bis zum nächsten Mal. Lasst es euch auch gut gehen!
Barbara & Sven

Road Trip I: Vancouver – Penticton

Spätestens jetzt weiss Barbara, wie Sven als kleiner Junge gestrahlt hat, wenn er an Weihnachten seine Geschenke auspacken durfte. Mit einem riesen Smile im Gesicht, zum Soundtrack von Forest Gump pfeifend und zufrieden wie lange nicht, steuert er den 7,5 m langen Camper durch die Gegend.

Die Übernahme unseres neuen Zuhause erwies sich dagegen etwas harziger. Aus Kostengründen (viel günstiger) holten wir den Camper in Amerika ab. Auch wenn die Fahrt dahin eigentlich nur gerade einmal 90 Minuten dauern würde, kostete dieser Ausflug in die Staaten sehr viel mehr Zeit und Nerven. Doch was für ein Erlebnis…
Zuerst über eine halbe Stunde vor der Grenze im Stau stehen und danach über eine Stunde zusammen mit vorwiegend Chinesen, Japanern und Indern Schlange stehen, um die Fingerabdrücke und ein hübsches Foto den Amis abzuliefern.

Unterdessen mussten wir feststellen, dass es uns noch an der nötigen Camper-Routine mangelt. Svens anfängliches Lachen ist wegen der mangelnden Rasur nicht mehr ganz so ersichtlich und bei Barbara hat das Nörgeln auch schon angefangen. Grund dafür sind die ersten zwei Übernachtungen bei eisiger Kälte. Wir wissen schon, warum wir in den letzten knapp acht Jahren noch nie zusammen zelten waren. Sven konnte zwar die erste Nacht noch ohne frieren schlafen, während Barbara bereits die dickere Decke verwendete. In der zweiten Nacht auf mehr als 1000 m. ü. M. wurde auch Sven bewusst, dass eine Heizung im Camper doch Vorteile hat. Trotz des nächtlichen Regens sind wir ganz trocken geblieben und so müsste nicht einmal Barbara’s Vater fluchen… 🙂

Nun haben wir uns einen Nachmittag gegönnt, um unser riesen Gefährt näher kennen zu lernen. Die Verwendung der Heizung sollte nächste Nacht kein Problem mehr darstellen, das Abwasser ist entleert, der Frischwasser-Tank aufgefüllt, das Luftbett in die richtige Härte gestellt und sogar der Fernseher läuft dankt Elektroanschluss auf dem Campingplatz!
Langsam eingerichtet ist unser Chateau also richtig gemütlich und wir freuen uns auf weitere Abenteuer in den Rockies.

Wir hoffen, dass es euch allen auch so richtig gut geht und freuen uns über alle Kommentare und Emails!

Barbara & Sven

Vancouver

Dass die Kanadier die Gepäckskontrolle am Flughafen etwas genauer als die Schweizer nehmen, haben wir ja geahnt. So kompliziert haben wir es uns dann aber doch nicht vorgestellt…
Die Genauigkeit musste Barbara dann am eigenen Leib erfahren.
Bereits als der gutaussehende Securitas das Flugticket einsteckte, war klar, dass es etwas länger dauern könnte. Aus unerklärlichen Gründen hat der Bodyscanner auch nachdem Schuhe, Gurt, Socken und Ohrringe ausgezogen waren, noch so laut gepiept, dass alle umstehenden Beamten aufmerksam wurden.
Nach längerer Diskussion glaubten die Security Leute zwar, dass Barbara kein Sackmesser bei sich hatte, entschieden trotzdem, dass der Rucksack zusammen mit Barbara ein zu grosses Sicherheitsrisiko darstelle. Barbara wurde netterweise vom hübschen Beamten zurück zum Check-In Schalter begleitet, wo der Rucksack zusätzlich als Gepäcksstück aufgegeben wurde. Langer Rede, kurzer Sinn: Gut haben wir uns an die Schweizer Pünktlichkeit gehalten und hatten genug Zeit, um das Ganze mit Humor zu nehmen.

In Vancouver angekommen, haben wir uns gleich in der Jugi im Zentrum einquartiert. Wir nutzten das schöne Wetter und machten uns zu Fuss auf den Weg zum Stanley Park. Dort ergatterten wir uns ein Tandem und radelten damit einmal rund um den Park. Mit schmerzendem Hintern liefen wir danach von Souvenir Laden zu Souvenir Laden und kehrten schliesslich erschöpft ins Hostel zurück.

Nach dem schönen Nachmittag im Stanley Park mussten wir am nächsten Tag mit Dauerregen und eisiger Kälte Vancouver erkunden.
Regel Nr. 1: Nie ohne Regenhose bei Regen 4 Stunden durch eine Stadt laufen.
Regel Nr. 2: Turnschuhe sind gut, impregnierte Wanderschuhe sind besser für Regentage.
Regel Nr. 3: Ein Schirm würde sowohl Kleider als auch Rucksack vor grossen Regenmassen schützen.
Mit durchnässter Jeans, triefenden Turnschuhen und nassen Haaren kehrten wir am Mittag ins Hostel zurück und wendeten die erlernten Grundregeln für den Nachmittag an.

Glücklicherweise scheint nach dem Regen die Sonne wieder und so konnten wir nach dem angeblich nässesten Tag im August China Town erkunden. Sven liess sich die Chance auf einen echt Chinesischen Haarschnitt nicht entgehen und so wagten wir uns mutig in einen etwas anders aussehenden Coiffeur-Salon. Obwohl Svens Haarschnitt gut herausgekommen ist, wollte Barbara ihr Haar nicht hinhalten und entschied sich stattdessen für eine Nackenmassage. Was sonst?! 🙂

Unseren letzten Tag in Vancouver verbrachten wir im Stanley Park. Am Morgen besuchten wir das Aquarium und bestaunten die Belugas, Seeotter, Delfine und weitere Meerestiere und –Pflanzen.
Nach einem Picknick und einem erholsamen Nickerchen, schlenderten wir am Nachmittag weiter durch den Park. Nicht nur wir genossen die Sonne, auch eine Waschbärenfamilie vergnügte sich im Park.

Nun sind wir im Hostel angekommen und können die morgige Camper-Übernahme kaum mehr erwarten. Vancouver ist zwar eine traumhafte Stadt (möglicherweise sogar die schönste, die wir je gesehen haben), doch 4 Tage Stadtmarathon können einen ganz schön alt aussehen lassen und so freuen wir uns nun auf gemütlichere Tage fernab vom Stadtrummel…

Up north…

Natürlich wollten wir es uns nicht entgehen lassen auch etwas vom „wilden Norden“ Ontarios zu sehen und so fuhren wir mit unserem Nissan los nach Parry Sound. Mit der Island Queen Cruise umschifften wir dann Parry Island und 30‘000 weitere Miniinseln der Georgian Bay. Wir bestaunten die traumhaften Blockvillen am Ufer und liessen uns den Wind durch die Haare wehen. Nach diesem Ausflug fuhren wir zu unserem B&B, welches einsam an einem kleinen See lag und wurden dort freundlich von Shirley und Wayne empfangen.

Am nächsten Morgen nahmen wir das Angebot von Wayne, uns mit seinem Kanu auf dem See herumzuschippern, gerne an. So entdeckten wir die ruhige Seite des kanadischen Lebens und lernten einiges über Flora und Fauna.

Auf Empfehlung unserer Gastgeber fuhren wir am Nachmittag in den Killbear Provincial Park, wo wir etwas wandern gingen.
Obwohl wir überall auf Bären aufmerksam gemacht wurden, trafen wir (leider) keine an.

Das Wochenende verbrachten wir dann wieder etwas gemütlicher. Nach einer kurzen Wanderung fuhren wir an einen traumhaften Strand und genossen den See und die Sonne.
10 wunderschöne Tage im Osten Kanadas neigen sich dem Ende zu und morgen besteigen wir bereits wieder den Flieger. Wie gut, dass es noch nicht nach Hause geht, sondern an die Westküste nach Vancouver.

Zum Schluss noch ein grosses Dankeschön an Melanie und Rick für eure Gastfreundschaft! Wie hatten eine super Zeit ein Burlington und wir freuen uns bereits darauf, euch die Schweiz zu zeigen.

Niagarafalls / Toronto Downtown

Liebe Panamericana-Leser

First of all: Vielen Dank für die Kommentare auf unsere letzten Blogeinträge. Die Bären-Fotos lassen noch auf sich warten…

Uns gefällt es hier so gut, dass wir uns bereits mögliche Wohnalternativen zur Schweiz angeschaut haben…
Scherz beiseite; es scheint ein Hobby der Kanadier zu sein, Modell-Häuser zu besichtigen und so kamen wir auch zu diesem Vergnügen.
Kennt ihr den Heineken-Werbespot? Unglaublich, dass sich Frau so über einen begehbaren Kleiderschrank freuen kann. Mann war auch begeistert, als er die riesigen Kühlschränke und Entertainment-Räume  sah…
Da bekanntlich nicht alles so toll ist, wie es auf den ersten Blick wirkt, bevorzugen wir immer noch die guten „alten“ Schweizer Häuser.

Nach diesem Ausflug der besonderen Art, haben wir den ersten richtigen “Touri-Trip” erlebt und waren begeistert.
Am Samstag fuhren wir zusammen mit Melissa, Rick und Dorli zu den Niagarafällen. Leider war das Wetter nicht gerade vielversprechend und so waren wir bereits nass, als wir ankamen.
Trotzdem hat uns der Ausflug sehr gut gefallen und wir sind gespannt, ob wir in den nächsten Monaten tatsächlich noch einen grösseren Wasserfall sehen werden?!

Sonntag und Montag haben wir wieder gemütlich „zuhause“ verbracht. Wir haben unsere Gastgeber mit Rösti und Zürigeschnetzeltem bekocht und den Abend mit DVD schauen und Tobleronemousse schlemmen ausklingen lassen.

Heute waren wir in Toronto und haben uns auf den CN Tower gewagt. Der Ausblick war gigantisch. Ganz Toronto liegt einem zu Füssen und der Lake Ontario zeigt sich von seiner besten Seite. Nach einem ausführlichen Spaziergang durch das Zentrum von Toronto, Chinatown und dem Künstlerviertel, haben wir uns am See ausgeruht und die vielen Eichhörnchen beobachtet.
Nachdem wir am Hafen Torontos einen wirklich ausgezeichneten Hotdog gegessen hatten, fuhren wir zurück nach Burlington.

Wir hoffen, dass es euch Daheimgebliebenen auch so gut geht und sagen für heute Tschüss…

Sven & Barbara