Posts Tagged ‘Camper’

Vancouver Island

Donnerstag, Oktober 7th, 2010

Scherben bringen ja bekanntlich Glück… Nachdem wir unseren Camper geputzt und geschrubbt haben, fuhren wir am Freitagmorgen von unserem letzten Campground zur 5 km entfernten Rückgabestation. Nachdem es in einer Kurve laut zu klirren begann, mussten wir feststellen, dass nahezu das gesamte Geschirr des Campers nun in tausend kleinen Stücken verteilt auf dem Boden lag. So fuhren wir erneut zu einer Tankstelle für den zweiten Wohnungsputz. Glücklicherweise mussten wir das Geschirr nicht bezahlen und konnten 20 Minuten nach Ankunft bei der Vermietstation unser Taxi in Richtung Tsawassen (Fährstation für Vancouver Island) besteigen.

Nach zwei Stunden Taxifahrt (ja, in Richtung Canada sind die Zollbeamten freundlicher und speditiver) und drei Stunden Fährfahrt Richtung Vancouver Island kamen wir in Victoria an. Eine beschauliche kleine Stadt in einem typisch englischen Stil hiess uns willkommen. Während der Tage in Victoria waren wir nicht mehr so ambitioniert wie in Vancouver, um die Stadt zu erkunden und so spazierten wir mehrheitlich durch die Strassen. Trotzdem hat es uns dort sehr gefallen.

Am Montag ging es dann mit dem Greyhound Bus nach Tofino. Nach sechs Stunden und drei Zwischenstopps kamen wir im kleinen Touristenörtchen Tofino an. Obwohl der Ort äusserlich nicht gerade viel hermacht, ist das Hostel hier umso besser. Wir haben selten mit so vielen Leuten (ok, einigen Deutschen und auch Schweizern) gesprochen und es so lange abends ausgehalten nicht ins Bett zu gehen. Die Zeit in diesem Hostel neigt sich aber ebenfalls dem Ende zu und wir machen uns auf den Weg zu unserem letzten Zwischenstopp vor Mexio: Nanaimo, Ostküste von Vancouver Island.

Bevor wir abreisen, hier noch einige Impressionen aus unseren zwei Ausflügen:

Hot Springs Cove: Ein etwas teurer Tagesausflug mit dem Bot zu den Hot Springs nahe von Tofino, welche direkt am Meer gelegen sind. Sehr schön aber auch sehr touristisch (verglichen mit den Insider-Mammoth-Hotsprings im Yellowstone). Für jeden zu empfehlen, der nicht vorher schon im Yellowstone war und auch ein paar Franken an die örtlichen Bootsunternehmen spenden möchte 🙂
Im Trip wären eigentlich noch mögliche Walsichtungen inbegriffen gewesen, aber ausser ein paar weit entfernten Rückenflossen von Harbour Delphinen (gehören anscheinend zur Kategorie Wal), gab es nichts zu sehen. Glücklicherweise gabs auch noch Otter (70m Distanz zum Boot) und Robben auf dem Weg zu den Hot Springs.

Pacific Rim Trail & Long Beach: Ein kleiner Rundweg im nahegelegenen Ucluelet (40km von Tofino) und ein sehr langer Strand zwischen Tofino und Ucluelet wo wir heute einige Zeit verbringen durften. Besonders möchten wir unserem Auto-Spender Claudius aus dem Thurgau danken, der uns sein Mietgefährt für diesen Trip zur Verfügung gestellt hat, während er mit dem Kayak einen Ausflug in den Urwald unternahm.

Euch eine gute Zeit und wir melden uns wohl wieder, sobald wir uns in Mexiko akklimatisiert haben (das könnte etwas dauern…).

Zum Schluss unseres Nordamerika Aufenthaltes noch ein kleines Kanada/USA-ABC…

Barbara & Sven

Roadtrip 6: Yellowstone – Seattle

Freitag, Oktober 1st, 2010

Unsere letzte Camper – Etappe führte uns vom Yellowstone Nationalpark zurück an die Westküste. Da Toni, ein Freund aus der Schweiz zur Zeit gerade in Seattle wohnt, haben wir die Gelegenheit gepackt und ihn besucht. So lernten wir auch Vanessa und Daniel kennen, wo Toni zur Untermiete ist. Da auch gerade die Eltern von Vanessa und Daniel und ein weiteres Schweizer Pärchen zu Besuch waren, verbrachten wir zwei ausgelassene Abende zu 11ft.

Den Mittwoch nutzen wir, um das Zentrum von Seattle unsicher zu machen. Weil das Wetter am Morgen nicht so schön war, gingen wir zuerst ins Science Museum und lernten so einiges über Dinosaurier, Schlangen, Käfer und Schmetterlinge. Der Butterfly Garden war definitiv ein Highlight des Morgens; doch war es auch witzig unsere Reaktionsfähigkeit zu vergleichen und uns in Ami-Dimensionen anzuschauen…

Nach einem feinen Mittagessen am Markt von Seattle, schlenderten wir weiter durch die Strassen des Zentrums und landeten schliesslich in der Bibliothek. Dieses imposante Gebäude auch von innen zu besichtigen, erwies sich als sehr lohnenswert. Zehn moderne Stockwerke gefüllt mit Büchern, Filmen, Computerstationen und diversen Leseecken stellen die Zürcher Stadtbibliothek definitiv in den Schatten.

Heute hatten wir das Glück, dass uns Toni auf einen Rundflug über Seattle mitnahm.
Nördlich von Seattle starteten wir auf einen einstündigen Stadtrundflug. Folgende Bilder beweisen, dass Seattle nicht nur aus der Strassenperspektive eine schöne Stadt ist.

Als weiteres Highlight erwies sich eine Führung auf dem nahegelegenen Boeing Werksgelände. In diesem, gemäss Tourguide, grössten Gebäude der Welt werden vier verschiedene Flugzeugtypen (767, 747-8, 777 und 787) zusammengebaut. Sven kam aus dem Staunen nicht mehr raus und durfte sich dann auch noch mit etwas Kleingeld Erinnerungsstücke kaufen 🙂 Leider gibt’s von der Boeing Tour keine Bilder, denn wohl aus Spionagegründen war es nicht erlaubt, Kamera oder Handy auf die Führung mitzunehmen.

Morgen ist es bereits so weit und wir verlassen unser Chateau. Wie so oft verabschieden wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir verbrachten vier super Wochen in unserem Camper, freuen uns nun aber auf alle weiteren Abenteuer!

Wir freuen uns immer von euch zu hören und hoffen, dass es allen Zuhausegebliebenen gut geht!

Zum Schluss noch ein Bild eines neugierigen Eichhörnchen, welches uns sooooo gut gefallen hat.

Ganz liebe Grüsse von
Barbara & Sven

Roadtrip V: Calgary – Yellowstone

Sonntag, September 26th, 2010

Das Warten auf den nächsten Blogeintrag hat endlich ein Ende. Wir sind wieder in der Zivilisation angekommen und haben endlich Internet.
Die eisige Kälte und die verlassenen Strassen in Calgary haben uns nicht überzeugt und so entschieden wir, möglichst schnell in den Süden zu fahren. In zwei Tagesetappen fuhren wir ca. 1000 Kilometer südwärts und landeten am Dienstag im weltberühmten Yellowstone Nationalpark.
Auf dem Weg dahin haben wir einen Stop in Great Falls gemacht. Die Fahrt mit dem Velo zum Staudamm war zwar wunderschön, doch bei Weitem nicht das Highlight des Tages. Denn endlich haben wir dank unserem Navi einen Walmart (Ami Super- Superstore) gefunden und diesen auch direkt ausgekundschaftet. Die Dimensionen sind hier klar anders als in der kleinen Schweiz. Endlos lange Gänge gefüllt mit riesigen Verpackungen und tiefen Preisen machen einem das Einkaufen (nicht) leicht. Geschlagene 60 Minuten später haben wir dann doch gefunden was wir brauchten und verliessen den Walmart mit neuem Essensvorrat.

Schon nach kurzer Zeit im Yellowstone Nationalpark wurde uns klar, dass sich der lange Weg in den Süden gelohnt hat. Büffel, Elche, Geysire und Wasserfälle haben uns in den Bann gezogen. Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, ersparen wir euch hier zu viele schriftlichen Details…

Zwei Highlights unserer Tage im Yellowstone wollen wir euch dann doch noch erzählen:
Habt ihr schon einmal zusammen mit Ottern gebadet? Gemäss einem „geheimen“ Tipp fuhren wir am Mittwoch zum Boiling River. Nach einem kurzen Hike entlang eines Flusses erreichten wir eine Stelle an der das Baden erlaubt war. Dank einer heissen Quelle, welche das Wasser direkt in den Fluss führte, glich unser Plätzchen einer Badewanne. Und dort sind uns neben einigen einheimischen Menschen auch tatsächlich zwei Otter begegnet!

Höhepunkt des Aufenthaltes im Yellowstone Nationalpark war dann aber doch ganz klar die Grand Prismatic Spring! Ein typischer Touriweg führte uns an den Rand dieses Geysirs. Dort mussten wir dann aber leider erkennen, dass man wegen des heissen Dampfes kaum etwas erkennen konnten und so kehrten wir enttäuscht zum Camper zurück. Während der Weiterfahrt sah Barbara auf der anderen Seite des Geysirs einen kleinen Hügel und so war es um sie geschehen. Mit den Velos raddelten wir in diese Richtung und kletterten keuchend den Berg hinauf. Oben angekommen erkannte auch Sven, dass Barbaras Idee nicht ganz so schlecht war! Denn von hier konnten wir den gesamten Grand Prismatic Spring überblicken! Die Aussicht war so atemberaubend, dass wir einen Tag später nochmals zurück kamen.

Da die Zeit in unserem Schlösschen langsam dem Ende zugeht, machen wir uns heute auf den Rückweg via Seattle nach Vancouver.

Macht’s gut und bis zum nächsten Mal! Übrigens: Unseren blinden Passagier haben wir nicht mehr entdeckt…

Liebe Grüsse von Buffalo-Barbara & Geysir-Sven

Roadtrip IV: Banff – Calgary

Samstag, September 18th, 2010

Die Nächte hier in Kanada werden immer kälter und so sind wir es uns schon gewohnt, dass die Scheiben unseres Häuschens am Morgen feucht beschlagen sind. Doch am Mittwoch traute Barbara ihren verschlafenen Augen nicht, als sie wie gewöhnlich Pfefferminztee aufsetzte. Die Sonne schien und die Berge zeigten endlich einmal ihre schneebedeckten Spitzen. So hielten wir es nicht mehr lange auf dem Campground aus und fuhren zum Banff Spring Hotel. Wer nun denkt, dass wir uns ein Zimmer geleistet hat, weil uns unser eigenes Chateau nicht mehr gefällt, liegt allerdings falsch. Wir bestaunten den schlossartigen Bau mit seinen Türmen und Erkern und malten uns aus, als reiche Rentner hierher zurück zu kommen. Weiter gings dann zur Touristenattraktion Banff Gondola. Zusammen mit Japanern und Chinesen bestiegen wir die Bahn, welche uns auf den Sulphur Mountain brachte. Sven stellte erfreut fest, dass die Gondeln ein Schweizer Produkt sind und war daher stolz wie Hugo ein „Fast-Eidgenosse zu sein. Oben angekommen fühlten wir uns, als ob uns die Welt zu Füssen gelegt wurde und genossen die Sicht über Banff und das Bow Valley.

Am Donnerstag ist dann wieder Routine eingekehrt und es regnete aus allen Eimern. So nutzten wir die Zeit, um unseren spärlichen Kleidervorrat wieder einmal auf Vordermann zu bringen. Wer hätte gedacht, dass Wäschewaschen im Ausland (zuhause ist dies nun wirklich nicht so) immer wieder ein Erlebnis sein kann…

Am Nachmittag fuhren wir dann weiter Richtung Calgary. Ein Schweizer Pärchen hat uns auf dieser Strecke noch einen Abstecher nach Kananaskis empfohlen und so sind wir diesem Rat gefolgt. Bestimmt haben sie es nur gut mit uns gemeint, denn sie haben dort Bären beim Beerenessen beobachten können. Doch das Wetter meinte es wirklich nicht gut mit uns. Als um vier Uhr nachmittags der Regen immer dicker und dann auch noch weisser wurde, trauten wir unseren Augen nicht. Hat es in der Schweiz etwa auch schon geschneit? Wie gut, dass wir nicht im Zelt unterwegs 4seohunt.com/www/www.panamericana.li waren und somit immerhin ein Dach über dem Kopf hatten. Eigentlich war es dann doch noch ganz gemütlich; nur das Cheminée hat gefehlt, um uns wie in einer Berghütte in Scuol zu fühlen. Ach ja, und immerhin haben wir ein Reh gesehen!

Gestern fuhren wir dann nach Calgary und haben den Nachmittag bereits im Zentrum der Stadt verbracht. Leider war es auch dort bitterkalt und so retteten wir uns immer wieder in ein warmes Café, um uns aufzuwärmen.

Ob Sven letzte Nacht nur von Mäusen geträumt hat, oder wir tatsächlich einen blinden Passagier im Camper mitführen, bleibt wohl ein Rätsel. Auf jeden Fall haben wir uns heute Morgen auf die Lauer gelegt, um die schwarzen Augen, welche Sven gestern Nacht im Camper gesehen hat (oder auch nicht?) aufzuspüren.

Heute Nachmittag geht’s nochmals nach Calgary Downtown und morgen fahren wir dann in den Süden…

Unterzwischen sind wir genau einen Monat unterwegs und freuen uns, dass noch sieben weitere spannende Monate folgen. Bleibt dran,

Liebe Grüsse
Barbara & Sven

Roadtrip III: Jasper – Banff

Mittwoch, September 15th, 2010

Nach drei Tagen in Jasper haben wir uns auf den Icefield Highway Richtung Banff gemacht. Trotz Regen haben wir dazwischen immer wieder Halt gemacht, um verschiedene Wasserfälle anzuschauen und uns danach mit heisser Suppe aufzuwärmen.

Wie kalt es in Kanada trotz Indian Summer sein kann, haben wir allerdings erst einige Stunden später erfahren. Guten Mutes sind wir am Abend auf dem Sunwapta Pass angekommen. Wir haben den Gletscher bestaunt und uns im Visitor Centre über die Gegend informiert. Die Abenteuerlust ging mit uns durch und wir entschieden spontan, diese Nacht keinen Campground aufzusuchen, sondern direkt vor dem Gletscher auf einem öffentlichen Parkplatz unser „Lager“ aufzuschlagen.
Geschlafen haben wir auf über 2000 Metern wie zwei Murmeltiere, doch staunten wir am Morgen nicht schlecht, als uns weisse Flocken vom Himmel begrüssten.

Da wir während unserer Reise ja eigentlich dem Winter entgehen wollten, machten wir uns ziemlich schnell auf den Weiterweg und erreichten am Nachmittag den kleinen Ort Lake Louise.
Als wir bei einer Tankstelle unser Gasvorrat auffüllten, waren wir ziemlich platt, als direkt neben uns ein kleiner oranger VW Bus mit St Galler Nummer parkte. Wir lernten zwei weitere Weltenbummler kennen, welche während 13 Monaten von Alaska nach Feuerland reisen wollen.

Das Huddelwetter wollte einfach nicht besser werden und so wurde auch Barbaras Laune immer mieser. Wie schnell sich Barbaras Stimmung allerdings wieder aufheitern lässt, hat sich dann später am Nachmittag gezeigt.
Um noch etwas von der Gegend zu sehen, fuhren wir zum Moraine Lake. Dort bestiegen wir den Aussichtspunkt und genossen den Blick über das türkisfarbene Wasser. Als wir auf dem Parkplatz vier junge Inder mit Fotokamera ausgerüstet wild herumhüpfen sahen, wollten wir natürlich auch wissen, was es zu sehen gibt. Und tatsächlich; eine süsse Grizzlybär-Familie trottete, ohne sich vom Blitzlicht der Zuschauer zu stören, über die Strasse. Da wusste auch Barbara wieder, warum wir ausgerechnet hier gelandet sind.

Gestern machten wir einen Abstecher in den Yoho-Nationalpark. Da die Berge wieder in weisser Watte gepackt waren, fuhren wir zuerst zu einem weiteren Bergsee (Emerald Lake) und danach zu einem Wasserfall (Takakkaw Falls), bevor es weiter nach Banff ging. Wir gönnten uns einen gemütlichen Spiele- und Leseabend und assen einmal mehr ein Schnellgericht aus der Mikrowelle.

Heute besichtigten wir den Ort und suchten bereits nach einem feinen Steakhouse, um uns heute Abend endlich wieder einmal so richtig die Bäuche vollzuschlagen.

Liebe Grüsse
Barbara & Sven