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Roadtrip III: Jasper – Banff

Nach drei Tagen in Jasper haben wir uns auf den Icefield Highway Richtung Banff gemacht. Trotz Regen haben wir dazwischen immer wieder Halt gemacht, um verschiedene Wasserfälle anzuschauen und uns danach mit heisser Suppe aufzuwärmen.

Wie kalt es in Kanada trotz Indian Summer sein kann, haben wir allerdings erst einige Stunden später erfahren. Guten Mutes sind wir am Abend auf dem Sunwapta Pass angekommen. Wir haben den Gletscher bestaunt und uns im Visitor Centre über die Gegend informiert. Die Abenteuerlust ging mit uns durch und wir entschieden spontan, diese Nacht keinen Campground aufzusuchen, sondern direkt vor dem Gletscher auf einem öffentlichen Parkplatz unser „Lager“ aufzuschlagen.
Geschlafen haben wir auf über 2000 Metern wie zwei Murmeltiere, doch staunten wir am Morgen nicht schlecht, als uns weisse Flocken vom Himmel begrüssten.

Da wir während unserer Reise ja eigentlich dem Winter entgehen wollten, machten wir uns ziemlich schnell auf den Weiterweg und erreichten am Nachmittag den kleinen Ort Lake Louise.
Als wir bei einer Tankstelle unser Gasvorrat auffüllten, waren wir ziemlich platt, als direkt neben uns ein kleiner oranger VW Bus mit St Galler Nummer parkte. Wir lernten zwei weitere Weltenbummler kennen, welche während 13 Monaten von Alaska nach Feuerland reisen wollen.

Das Huddelwetter wollte einfach nicht besser werden und so wurde auch Barbaras Laune immer mieser. Wie schnell sich Barbaras Stimmung allerdings wieder aufheitern lässt, hat sich dann später am Nachmittag gezeigt.
Um noch etwas von der Gegend zu sehen, fuhren wir zum Moraine Lake. Dort bestiegen wir den Aussichtspunkt und genossen den Blick über das türkisfarbene Wasser. Als wir auf dem Parkplatz vier junge Inder mit Fotokamera ausgerüstet wild herumhüpfen sahen, wollten wir natürlich auch wissen, was es zu sehen gibt. Und tatsächlich; eine süsse Grizzlybär-Familie trottete, ohne sich vom Blitzlicht der Zuschauer zu stören, über die Strasse. Da wusste auch Barbara wieder, warum wir ausgerechnet hier gelandet sind.

Gestern machten wir einen Abstecher in den Yoho-Nationalpark. Da die Berge wieder in weisser Watte gepackt waren, fuhren wir zuerst zu einem weiteren Bergsee (Emerald Lake) und danach zu einem Wasserfall (Takakkaw Falls), bevor es weiter nach Banff ging. Wir gönnten uns einen gemütlichen Spiele- und Leseabend und assen einmal mehr ein Schnellgericht aus der Mikrowelle.

Heute besichtigten wir den Ort und suchten bereits nach einem feinen Steakhouse, um uns heute Abend endlich wieder einmal so richtig die Bäuche vollzuschlagen.

Liebe Grüsse
Barbara & Sven

Road Trip II: Penticton – Jasper

Allzu lange verweilten wir dann nicht mehr in Penticton, denn für dieses kleine Städtchen waren wir entschieden zu jung. Auf der Weiterfahrt hat Barbara dann auch gelesen, dass dieser Ort besonders bei Rentnern beliebt ist. Durch das Okanagan Valley gelangten wir weiter in den Norden nach Kamloops. Laut Reiseführer sollte dieses Tal einiges zu bieten haben, doch die graue Landschaft mit vielen dürren Wälder begeisterte uns nicht so sehr.

Am Dienstag haben wir dann endlich Elche und Bären gesehen! Naja, leider nur hinter Gitter. Wir besuchten den grössten Wildtierpark von British Columbia und lernten so einiges über die einheimischen Tiere.

Weil die Nase von Barbara immer stärker lief und der Husten immer lauter wurde, entschied Sven, dass wir ein Shopping Center aufsuchen. Gesagt – getan: Nun ist Barbara stolze Besitzerin von wohlig warmen Schafspantoffeln und es hat sich ausgefroren. Kalte Füsse zu haben ist aber auch wirklich etwas doofes!

Letzter Zwischenhalt vor Jasper war dann noch Clearwater. Auf der Fahrt dahin hatten wir das Glück, mehrere Regenbogen zu bestaunen und sahen erstmals auf Vorteile des nassen Wetters.

Nun sind wir im berühmten Jasper Nationalpark angekommen und haben uns gerade einmal für drei Nächte auf dem grössten Campground eingemietet. Bereits kurz nach dem Eingang des Nationalparks wurde uns klar, warum wir so viele Kilometer und frierende Stunden auf uns genommen haben.

Nach dem wir endlich einmal wieder richtig ausgeschlafen haben, sattelten wir unsere Bikes und fuhren in die nähere Umgebung. Bereits nach wenigen Metern wurde uns jedoch klar, dass die neu für uns zusammengebauten Fahrräder nicht so viel taugen, wie sie aussehen. Barbaras Lenker konnte man 360° im Kreis drehen und Svens Sattel war härter als Stein. So bevorzugten wir dann doch wieder unser Wohnmobil und fuhren damit zum Pyramid Lake los. Von dort aus führte ein schöner Wanderweg entlang des Sees hinauf in die Berge. Entweder sind wir einfach zu langsame Bergwanderer oder aber die Beschilderungen stimmen hier so ganz und gar nicht; denn für einen einstündigen Trail, brauchten wir satte drei Stunden!

Am Abend holten wir uns dann etwas Holz, um ein schönes Lagerfeuer zu machen. Wir grillierten Würste, Brot und Peperoni und tranken dazu ein gutes Glas Wein. Ach wie schön das Leben doch sein kann… Scheinbar halten die Kanadier auch etwas mehr von Nachbarschaftsliebe. Denn ein Camper von gegenüber brachte uns Holznachschub und die Nachbarn direkt neben uns haben uns zum Schlummertrunk eingeladen. Hoffentlich lernen wir in Mexiko dann auch so schnell Spanisch.

Um unsere Muskeln nach der anstrengenden Wanderung zu entspannen, fuhren wir heute in die wärmsten Hot Springs Kanadas. Wir genossen die heisse Badewanne und waren froh, uns endlich einmal wieder richtig waschen zu können. Auf dem Rückweg haben wir dann sogar tatsächlich frei herumlaufendes Wild gesehen!!!

Nun haben wir endlich einmal wieder Internet-Zugang. In den Nationalparks ist das Angebot nicht gerade überwältigend.

Morgen führt uns unsere Reise dann weiter über den Icefield Highway nach Banff. Wir freuen uns bereits auf die Besteigung des Gletschers und das Campieren auf über 2000 Metern. Brrr.

Bis zum nächsten Mal. Lasst es euch auch gut gehen!
Barbara & Sven