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Am trockensten Ort der Welt

Die letzten sechs Tage verbrachten wir in San Pedro de Atacama. Die Atacama Wüste liegt im Norden Chiles und gilt als trockenste Region der Welt. Eigentlich wollten wir ja nur zwei, drei Tage in San Pedro bleiben, doch wieder einmal hiess es, spontan und flexibel zu bleiben. Erstaunt mussten wir nämlich feststellen, dass alle Busse nach Salta (Argentinien), unserem nächsten Ziel, in den kommenden Tagen bereits ausgebucht sind. Bis anhin reichte es jeweils, sich einen Tag vor der Abreise um ein Busticket zu kümmern, doch in Chile scheint diese Spontanität nicht mehr möglich zu sein. So sassen wir also gezwungenermassen für eine knappe Woche in der Wüste fest und genossen es für einmal einfach nur zu faulenzen.

Am Samstag kribbelte uns dann aber doch langsam der Hinter und wir entschieden, uns zur Abwechslung etwas sportlich zu betätigen. Da wir dieses Jahr den Winter und somit auch den Wintersport der Schweiz gänzlich verpassen, fanden wir in Chile eine passende Alternative: Für einmal hiess es nicht SNOWboarden, sondern SANDboarden. Oben an einer Sanddüne angekommen, schnallten wir uns ein Brett an die Füsse und los ging die Fahrt. Naja, so einfach war‘s dann doch wieder nicht. Die Fahrt im Sand fühlte sich ähnlich an, wie das Fahren im nassen Tiefschnee und besonders das Umfallen war eine sehr sandige Angelegenheit. Schade, dass es inmitten der Wüste noch keine Sessellifte gibt, denn der Anstieg auf die Düne war jeweils ziemlich anstrengend. Trotzdem wagten wir uns einige Male den Hang runter und auch Sven, der zum ersten Mal auf einem Brett stand, kam bis zum Schluss ohne zu stürzen am Ziel an.
Das Sandboarden war definitiv ein super spassiges Erlebnis und obwohl wir es sehr genossen, nicht wie in den Schweizer Bergen an die Füsse zu frieren, bevorzugen wir dann doch das Fahren im Schnee.

Nach der sportlichen Betätigung ging‘s dann noch weiter ins Valle de la Luna (Mondtal), wo wir mit einem Pisco Sour den Sonnenuntergang genossen haben.

Nachdem wir Sonntag und Montag mit lesen, essen, Emails schreiben, Sonne tanken, … verbracht haben, fuhren wir am Dienstag noch zu der Laguna Cejar. Aufgrund des enorm hohen Salzgehaltes in der Lagune, wird das Baden zu einem einmaligen Erlebnis. Schwimmen war dort kaum möglich, denn die Beine und Arme wurden sofort in die Höhe gezogen und man konnte gemütlich im Wasser sitzen, ohne unterzugehen.
Leider hatten wir aber etwas Pech, denn bereits nach kurzer Zeit begann es zu regnen und wir mussten verfrüht zurückkehren. Schon unglaublich, da sind wir am trockensten Ort der Welt, wo es gemäss Aussagen der Einheimischen maximal zweimal jährlich regnet und wir sind genau zu diesem Ereignis dort… Ob uns da wohl irgendjemand in der Schweiz die Wärme nicht gönnt?

Gestern war die Woche in der Wüste dann bereits um und wir sind nach Salta, Argentinien gefahren. Die zehnstündige Fahrt war richtig angenehm, denn die Busse hier in Chile und Argentinien sind denjenigen von Peru und Bolivien um einigen Komfort im Voraus. Mal davon abgesehen, dass ein Hund sein Geschäft direkt an Barbaras Rucksack verrichtet hat, verlief die Reise ins Land der saftigen Steaks also problemlos.

Macht’s gut! Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven


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