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Roadtrip IV: Banff – Calgary

Die Nächte hier in Kanada werden immer kälter und so sind wir es uns schon gewohnt, dass die Scheiben unseres Häuschens am Morgen feucht beschlagen sind. Doch am Mittwoch traute Barbara ihren verschlafenen Augen nicht, als sie wie gewöhnlich Pfefferminztee aufsetzte. Die Sonne schien und die Berge zeigten endlich einmal ihre schneebedeckten Spitzen. So hielten wir es nicht mehr lange auf dem Campground aus und fuhren zum Banff Spring Hotel. Wer nun denkt, dass wir uns ein Zimmer geleistet hat, weil uns unser eigenes Chateau nicht mehr gefällt, liegt allerdings falsch. Wir bestaunten den schlossartigen Bau mit seinen Türmen und Erkern und malten uns aus, als reiche Rentner hierher zurück zu kommen. Weiter gings dann zur Touristenattraktion Banff Gondola. Zusammen mit Japanern und Chinesen bestiegen wir die Bahn, welche uns auf den Sulphur Mountain brachte. Sven stellte erfreut fest, dass die Gondeln ein Schweizer Produkt sind und war daher stolz wie Hugo ein „Fast-Eidgenosse zu sein. Oben angekommen fühlten wir uns, als ob uns die Welt zu Füssen gelegt wurde und genossen die Sicht über Banff und das Bow Valley.

Am Donnerstag ist dann wieder Routine eingekehrt und es regnete aus allen Eimern. So nutzten wir die Zeit, um unseren spärlichen Kleidervorrat wieder einmal auf Vordermann zu bringen. Wer hätte gedacht, dass Wäschewaschen im Ausland (zuhause ist dies nun wirklich nicht so) immer wieder ein Erlebnis sein kann…

Am Nachmittag fuhren wir dann weiter Richtung Calgary. Ein Schweizer Pärchen hat uns auf dieser Strecke noch einen Abstecher nach Kananaskis empfohlen und so sind wir diesem Rat gefolgt. Bestimmt haben sie es nur gut mit uns gemeint, denn sie haben dort Bären beim Beerenessen beobachten können. Doch das Wetter meinte es wirklich nicht gut mit uns. Als um vier Uhr nachmittags der Regen immer dicker und dann auch noch weisser wurde, trauten wir unseren Augen nicht. Hat es in der Schweiz etwa auch schon geschneit? Wie gut, dass wir nicht im Zelt unterwegs 4seohunt.com/www/www.panamericana.li waren und somit immerhin ein Dach über dem Kopf hatten. Eigentlich war es dann doch noch ganz gemütlich; nur das Cheminée hat gefehlt, um uns wie in einer Berghütte in Scuol zu fühlen. Ach ja, und immerhin haben wir ein Reh gesehen!

Gestern fuhren wir dann nach Calgary und haben den Nachmittag bereits im Zentrum der Stadt verbracht. Leider war es auch dort bitterkalt und so retteten wir uns immer wieder in ein warmes Café, um uns aufzuwärmen.

Ob Sven letzte Nacht nur von Mäusen geträumt hat, oder wir tatsächlich einen blinden Passagier im Camper mitführen, bleibt wohl ein Rätsel. Auf jeden Fall haben wir uns heute Morgen auf die Lauer gelegt, um die schwarzen Augen, welche Sven gestern Nacht im Camper gesehen hat (oder auch nicht?) aufzuspüren.

Heute Nachmittag geht’s nochmals nach Calgary Downtown und morgen fahren wir dann in den Süden…

Unterzwischen sind wir genau einen Monat unterwegs und freuen uns, dass noch sieben weitere spannende Monate folgen. Bleibt dran,

Liebe Grüsse
Barbara & Sven

Roadtrip III: Jasper – Banff

Nach drei Tagen in Jasper haben wir uns auf den Icefield Highway Richtung Banff gemacht. Trotz Regen haben wir dazwischen immer wieder Halt gemacht, um verschiedene Wasserfälle anzuschauen und uns danach mit heisser Suppe aufzuwärmen.

Wie kalt es in Kanada trotz Indian Summer sein kann, haben wir allerdings erst einige Stunden später erfahren. Guten Mutes sind wir am Abend auf dem Sunwapta Pass angekommen. Wir haben den Gletscher bestaunt und uns im Visitor Centre über die Gegend informiert. Die Abenteuerlust ging mit uns durch und wir entschieden spontan, diese Nacht keinen Campground aufzusuchen, sondern direkt vor dem Gletscher auf einem öffentlichen Parkplatz unser „Lager“ aufzuschlagen.
Geschlafen haben wir auf über 2000 Metern wie zwei Murmeltiere, doch staunten wir am Morgen nicht schlecht, als uns weisse Flocken vom Himmel begrüssten.

Da wir während unserer Reise ja eigentlich dem Winter entgehen wollten, machten wir uns ziemlich schnell auf den Weiterweg und erreichten am Nachmittag den kleinen Ort Lake Louise.
Als wir bei einer Tankstelle unser Gasvorrat auffüllten, waren wir ziemlich platt, als direkt neben uns ein kleiner oranger VW Bus mit St Galler Nummer parkte. Wir lernten zwei weitere Weltenbummler kennen, welche während 13 Monaten von Alaska nach Feuerland reisen wollen.

Das Huddelwetter wollte einfach nicht besser werden und so wurde auch Barbaras Laune immer mieser. Wie schnell sich Barbaras Stimmung allerdings wieder aufheitern lässt, hat sich dann später am Nachmittag gezeigt.
Um noch etwas von der Gegend zu sehen, fuhren wir zum Moraine Lake. Dort bestiegen wir den Aussichtspunkt und genossen den Blick über das türkisfarbene Wasser. Als wir auf dem Parkplatz vier junge Inder mit Fotokamera ausgerüstet wild herumhüpfen sahen, wollten wir natürlich auch wissen, was es zu sehen gibt. Und tatsächlich; eine süsse Grizzlybär-Familie trottete, ohne sich vom Blitzlicht der Zuschauer zu stören, über die Strasse. Da wusste auch Barbara wieder, warum wir ausgerechnet hier gelandet sind.

Gestern machten wir einen Abstecher in den Yoho-Nationalpark. Da die Berge wieder in weisser Watte gepackt waren, fuhren wir zuerst zu einem weiteren Bergsee (Emerald Lake) und danach zu einem Wasserfall (Takakkaw Falls), bevor es weiter nach Banff ging. Wir gönnten uns einen gemütlichen Spiele- und Leseabend und assen einmal mehr ein Schnellgericht aus der Mikrowelle.

Heute besichtigten wir den Ort und suchten bereits nach einem feinen Steakhouse, um uns heute Abend endlich wieder einmal so richtig die Bäuche vollzuschlagen.

Liebe Grüsse
Barbara & Sven